Test Artikel 3
Weniger offensichtlich, aber genauso problematisch: Boreout und seine Symptome sind eine nach subtileren Mechanismen verlaufende und weniger bekannte Form der Stresserkrankung als das Burnout Syndrom, ein durch Langzeitstress und Überanstrengung verursachter Zustand körperlicher und emotionaler Erschöpfung. Unterforderung dagegen kann Leidensdruck erzeugen, wenn Menschen sich entgegen ihrer Motivation und Freude an der Arbeit kontinuierlich unterfordert fühlen und zu wenig Stimulanz durch interessante Aufgaben erfahren - oft mit den gleichen seelischen und körperlichen Folgen wie beim Burnout. Telefon: 030 - 26475794
Der Boreout und seine Symptome - nicht nur ein Problem des Individuums
Dass Burnout schweren Schaden für Körper und Seele bedeuten kann und in der Regel einer Therapie bedarf, gehört heute zum Allgemeinwissen. Dem damit verwandten Phänomen des Boreout Syndroms wurde lange Zeit deutlich weniger Aufmerksamkeit geschenkt, zumal es als Komplex von Symptomen erst 2007 unter diesem Namen Eingang in die Fachliteratur fand. Mittlerweile aber sind sich viele Gesundheitsexperten darin einig, dass das Boreout-Syndrom - das in allen Branchen auftritt - viele ähnliche Gesundheitsprobleme verursachen kann wie ein Burnout. Zunehmend schärft sich auch das Bewusstsein dafür, wie sehr es Unternehmen zu schaden vermag: Boreout-Symptome können die Leistung und die Produktivität einer Belegschaft erheblich einschränken und zu einer hohen Personalfluktuation führen.
Begriff Boreout
Woher kommt der Begriff Boreout?
Das Wort "Boreout" lehnt sich an den älteren Begriff "Burnout an", der sich auf einen Zustand permanenter Erschöpfung - des "Ausgebranntseins" - als Folge von Überlastung bezieht. In Boreout steckt dagegen stattdessen das englische Wort "(to) bore", das so viel wie "langweilen" oder "Langeweile verursachen" bedeutet. Geprägt wurde der Begriff von den Unternehmensberatern Philippe Rothlin und Peter R. Werder, die ihn in den Titeln mehrerer Publikation (zuerst 2007) über das Phänomen der Unterforderung und Symptome, die als Folge auftreten können, über zu befrürchtende wirtschaftliche Auswirkungen sowie über Vorschläge zu seiner Vermeidung verwendeten.
Unterforderung kann (unter anderem) folgende Gemütszustände hervorrufen:
- Erschöpfung
- Müdigkeit
- Unzufriedenheit
- Apathie
- Lustlosigkeit
- Gereiztheit
- Depression
- Verzweiflung
- Panikattacken
- Erschöpfung
- Müdigkeit
- Unzufriedenheit
- Apathie
- Lustlosigkeit
- Gereiztheit
- Depression
- Verzweiflung
- Panikattacken
Als Folge der durch die Pandemie bedingten Verlagerung vieler Arbeitsplätze ins Home-Office rückte das Boreout-Syndrom seit 2020 zunehmend ins öffentliche Interesse. Langeweile, Unterforderung und mangelnde Motivation werden von Arbeitnehmern in steigendem Maß als Faktoren für die sogenannte Great Resignation (offizielle Kündigung) und das Quiet Quitting (innere Kündigung, "Dienst nach Vorschrift") genannt.
Ein Ort, an dem ich mich als Patient schon nach kurzer Zeit angekommen fühlte und an dem ich lernen konnte Emotionen zuzulassen. Das individuelle Wochenprogramm hat mir viel Wissen über meine Krankheit und mich vermittelt und viel Sport und das supertolle Essen haben definitiv zur Genesung beigetragen. Der Umgang der Patienten untereinander war offen, höflich und ehrlich. Die Gruppentherapie war für mich sehr hilfreich.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Dass Monotonie und Langeweile krank machen können, ist nichts Neues. Allerdings erleben wir seit einigen Jahren massive Veränderungen der Arbeitswelt. Für viele Menschen gehört das Pendeln der Vergangenheit an, und die Arbeit von zu Hause aus war während des Lockdowns die Norm (und ist es für viele noch heute), während andere entlassen wurden oder sich an neue Zeitpläne anpassen mussten, da sich die Teams verändert haben oder sogar ihr Arbeitspensum verringert wurde. Auch die schnelle Weiterentwicklung der Automatisierung und die Einsatzmöglichkeiten der KI (der künstlichen Intelligenz) beeinflussen zahllose Tätigkeitsfelder. Dass der plötzliche Rückgang der sozialen Interaktion und die zunehmende Monotonisierung vieler Arbeitsbereiche entfremdend erlebt wird und sich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit auswirken, ist nicht verwunderlich.
Viele Menschen arbeiten weiter, ohne zu merken, dass sie unter dem Boreout Syndrom leiden. Schlüsselfragen für einen Selbsttest betreffen zum Beispiel
das Gefühl, dass der Arbeitsalltag keine neuen Aufgaben oder Herausforderungen mehr bringt,
das Wissen, für die aktuelle Position überqualifiziert zu sein,
die Erkenntnis, dass die ursprünglich Stellenbeschreibung sich von der de facto täglich zuverrichtenden Arbeit unterscheidet,
mangelnde oder zumindest sinkende Verantwortung im Job,
Unbehagen und innere Leere,
Gefühle von Überforderung und/oder Erschöpfung.
Eine solche Selbstbefragung ersetzt keine ärztliche Abklärung, zumal mehrere dieser Empfindungen und Eindrücke mit denen bei einem Burnout übereinstimmen. Aber sie kann einen Hinweis darauf geben, dass man an der Schwelle zum Boreout steht. Was zu tun ist, lässt sich am besten im Gespräch in einem therapeutischen oder Coaching-Gespräch klären.
Quellen
Adam, S. (2018). Boreout - Unterforderung am Arbeitsplatz als Prädiktor für Motivationsverlust. Seminararbeit. Hochschule für Oekonomie & Management Essen. Verfügbar unter https://www.drsatow.de/tests/burnout-mobbing-inventar/ADAM_2018_SEM_Boreout.pdf
Goldammer, D. (2022). Boreout. Wie man Langeweile und Einsamkeit vermeidet. Wiesbaden: Springer essentials
Özsungur, F. (2020). The Effects Of Boreout On Stress, Depression And Anxiety In The Workplace. Verfügbar unter https://www.researchgate.net/publication/342437801_The_Effects_Of_Boreout_On_Stress_Depression_And_Anxiety
Rothlin, P., Werder P (2007). Diagnose Boreout. Warum Unterforderung im Job krank macht. München, Redline Verlagsgruppe.
Stock-Homburg, R (2020). Risiko durch Home-Office: Corona-Isolation führt zu Boreout-Gefahr. Verfügbar unter https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/corona-krise-ruth-stock-homburg-ueber-diepsychologischen-gefahren-16695712.html